Endometriose: Interview mit Vanessa

Endometriose ist eine häufige Unterleibs-Erkrankung bei Frauen, die mit zahlreichen Beschwerden einhergeht, die den Alltag ungemein beeinträchtigen können. Die liebe Vanessa von @endopowerment berichtet uns heute im Interview, wie sich Endometriose äußern kann und erzählt von ihren persönlichen Erfahrungen, was ihr am besten gegen die Endometriose und die damit einhergehenden Beschwerden hilft.

Auf ihrer Website bietet Vanessa Betroffenen einen Onlinekurs für Selbsthilfe bei Endometriose an und hilft außerdem bei der Suche nach der richtigen Ärztin / dem richtigen Arzt und nach Selbsthilfegruppen. Auch Podcasts und Hörbücher zu dem Thema könnt ihr bei ihr finden!

Interview mit Vanessa

Was sind die Anzeichen für Endometriose?

V: Die ersten Anzeichen von Endometriose sind in ganz vielen Fällen, dass man eine sehr schmerzhafte Periode hat, das ist natürlich nicht bei allen so. Aber es wird bei sehr vielen Betroffenen festgestellt. Weitere Anzeichen sind dann Darmprobleme. Das können Durchfälle sein, aber auch Verstopfungen, Blasenprobleme, Schmerzen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Stuhlgang. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind auch ein häufiges Symptom. Genauso die ungewollte Kinderlosigkeit ist leider auch ein bekanntest Symptom. A

ber es gibt sehr viele, sehr zahlreiche Symptome und grundsätzlich ist es einfach wichtig, zu wissen, dass eine schmerzhafte Periode nicht normal ist und man dem immer auf den Grund gehen sollte. Und sobald man irgendwie das Gefühl hat, hm, da stimmt was nicht, sollte man es weiter abklären lassen. Auf der Website der Endometriose Vereinigung gibt es auch so einen Selbsttest, um zu gucken, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Endometriose sein könnte oder nicht, anhand der Symptome und auch zusätzlicher Hinweise.

Können die Schmerzen, die man bei der Endometriose hat, auch außerhalb der Periode auftreten?

V: Die Schmerzen können definitiv auch außerhalb der Periode auftreten. Das muss nicht so sein, dass sie mit der Periode kommen. Manche haben die Schmerzen während des Eisprungs, manche haben sie komplett losgelöst von irgendeinem Rhythmus, der Sinn macht. Also das kann leider auch alles möglich sein.

Was kann gegen Endometriose helfen?

V: Was bei Endometriose hilft, ist super schwierig zu sagen. Es ist ganz individuell. Bei einigen bringt eine entsprechende Ernährung etwas, eine entzündungshemmende Ernährung ist in jedem Fall immer sinnvoll. Man kann gucken, dass man seinen Fleischkonsum reduziert, genauso auch der Verzicht auf Milchprodukte. Aber da muss man einfach individuell für sich gucken, wie weit die Ernährung da eine Besserung bringt oder nicht.

Stressmanagement ist ein riesengroßes Thema, aber eben auch die schulmedizinischen “Klassiker” sage ich mal, die man auch bei dem Arzt oder bei der Ärztin in der Regel angeboten bekommt. Das ist zum einen die Bauchspiegelung, darüber folgt dann auch die finale Diagnose, dort wird auch das Gewebe entfernt, welches Schmerzen macht.

Ich würde grundsätzlich keine schlafenden Hunde wecken, also einfach mal eine Bauchspiegelung, ohne tatsächlich heftige Beschwerden und da ist die Hemmschwelle ganz individuell, würde ich nicht empfehlen. Man könnte auch Hormone einnehmen, also das ist auch wieder ganz individuell von Frau zu Frau und das muss jede für sich entscheiden. Das sind so ein paar Anhaltspunkte. Mir hilft auch sehr Yoga, Meditation, das ganze Thema Persönlichkeitsentwicklung, mich mit meinen Themen beschäftigen. Das ist sehr komplex. Viele schwören auf Akupunktur, Ayurveda, TCM, also man kann da echt die komplette Bandbreite ausprobieren.

Physiotherapie hilft mir auch, Osteopathie, genauso Faszientraining, weil durch die Krämpfe ja meine Muskulatur extrem verspannt und verkrampft ist. Das ganze zu lösen, also ja, es ist sehr komplex und schwierig, das ganze so kurz zu beantworten und man muss das alles ja auch individuell sehen. Ich sage immer, die Endometriose ist so individuell wie unser Fingerabdruck und genauso individuell ist dann eben auch die Behandlung.

Kann man Endometriose vorbeugen und wenn ja, wie?

Ob und wie man Endometriose vorbeugen kann, dass weiß leider keiner, man kennt nicht den Ursprung der Krankheit und so kann man auch nicht sagen, ob sie vorgebeugt werden kann. Was grundsätzlich natürlich hilft, auch hier wieder das Thema Stressmanagement. Zu gucken, dass man nach sich selbst schaut, nicht nur nach den anderen. Das ist ja auch so ein typisches, ich sage mal “Frauenthema”, dass immer zuerst die anderen kommen und dann irgendwann man selbst. Also dass man da auch einfach auf seine Bedürfnisse hört.

Das ist dann schon mal ein Trigger, der eliminiert ist, sage ich mal. Aber eine Krankheit und ich würde behaupten, dass ist bei den meisten Krankheiten so, hat ganz viele unterschiedliche Bausteine, bis sich sich letztendlich als diese Krankheit äußert. Und auch das ist wieder ganz individuell, was da mit reinspielt.

Plus bei der Endometriose kommt halt noch on top, dass wir den Ursprung überhaupt nicht kennen und somit kann man auch nicht sagen, mach das oder das anders. Ein Teil ist auch ziemlich wahrscheinlich vererbt und da kann man gar nichts gegen tun. Sonst halt die Sachen, die ich vorab schon gesagt habe, darauf achten, um zu gucken, dass sowas nicht aufkommt. Aber man kann auch darauf achten und die Endometriose bricht trotzdem durch. Das lässt sich pauschal leider nicht beantworten.

Vielen Dank liebe Vanessa!

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