Merci Maman Musen – Jessy

Liebe Jessy, seit 2014 veröffentlichst du Beiträge auf deinem IG Account @jessykpiskai und auch auf deinem Youtube Channel JessyOnline bitte stelle dich doch einmal in fünf Fakten vor.

Oh man, das ist schwer… okay let’s try.

  1. Mama dreier Mädels, wovon jedes in einem anderen Land geboren worden ist (Korea,USA, Deutschland)
  2. Auswanderin & Weltreisende (wir ziehen alle paar Jahre mit unserem gesamten Hab & Gut um in ein anderes Land/Ort)
  3. verliebt in meinen Ami Chris (für den ich damals Deutschland für immer verlassen habe)
  4. Frau der unzähligen Visitenkarten (ich habe schon so viele Jobs überall auf der Welt gemacht, dass es mir schwer fällt, sie alle aufzuzählen.)
  5. Mut und Güte sind für mich zwei wichtige Mantras unserer Familie. Ohne Mut erlebst du das Leben eher passiv, so denke ich jedenfalls. Mit Mut, gestaltest du dein Leben selbst. Das heißt nicht, dass ich nie Schiss hab. Es heißt nur, dass der Wille, etwas Neues zu wagen, stets größer ist als die Angst davor. Außerdem ist Güte gegenüber sich selbst und anderen wichtig, denn sie macht auch einen selbst glücklich. Meine Mädels werden mit diesen 2 Mantras groß.)

Du arbeitest, lebst und erziehst deine drei Mädels gerade allein von zuhause – bitte erzähle und doch ein bisschen etwas aus deinem Alltag.

Als ich Deutschland verließ und erst in den Staaten und dann in Korea lebte musste ich meine Karriere in der TV-Branche hinter der Kamera hier aufgeben, die ich bis dato verfolgte und irgendwie bin ich dann vor der Kamera gelandet auf Social Media. Da Chris, der Soldat ist, kurz vor der Geburt unseres Babys in den Auslandseinsatz geschickt worden war für 1 Jahr, stand ich letzten Sommer plötzlich alleine da. Schwanger und mit 2 kleinen Mädels an der Hand und meiner Arbeit von zuhause aus.

Glamourös ist anders, aber liebevoller geht’s nicht! Ich wusste, ich muss mir ein System aufbauen, sonst geh ich unter. Das hatten wir Mädels auch schnell raus. Ich legte mir ein Familienbett zu, um für alle Kinder nachts da sein zu können, wenn sie mich brauchen. Außerdem gehe ich stets mit den Mädels ins Bett, denn nur so bekomme ich genügend Schlaf, auch wenn der unterbrochen ist durch das Füttern von Baby Rosie. Ich stehe wenn ich kann früher als die Mädels auf, um den Tag vorzubereiten. Ansonsten arbeite ich mitten im Lärm und Spielchaos. Dort bin ich den Mädels nah, kann ihnen helfen und auf ihre Bedürfnisse eingehen und sobald auch mal nur 5 Minuten frei sind, weil Baby eingeschlafen ist und die anderen beiden spielen, sitz ich am Laptop und arbeite.

Welche Herausforderung und welche Chancen siehst du als Mama, die von zuhause aus arbeitet?

Klar ist es oft laut und liebevoll chaotisch wenn ich mit Baby im Arm an meinem Buch schreibe oder an meinen Videos und Websites arbeite, gleichzeitig Abendessen koche, die Laterne für die Kita bastele und die Mädels fürs Bett fertig mache. Es gibt Abende da sitz ich einfach in der Küche und weine und lache gleichzeitig über den Wahnsinn in meinem Leben. Durch das Arbeiten zu hause ist es mir auch möglich, flexibel für meine Mädels da zu sein. Das schätze ich sehr. Die Herausforderung ist, dass so sagt man ja, man nicht zur gleichen Zeit an mehreren Orten sein könne. Ich aber sag euch: das schließt eine Mama aus, die alleine für ihre Kids da sein muss. Irgendwie schaff ich es die Wissenschaft fast zu überlisten und wirklich irgendwie fast gleichzeitig bei den Kids und ihren Bedürfnissen zu sein. Und wenn das nicht klappt, dann ist das auch okay, dann ist da eine große Chance, denn so lernen meine Mädels sehr schnell eigenständig zu sein. Sie sind in dem Jahr mit mir allein enorm über sich hinaus gewachsen. Ich auch. Was auch hilfreich ist in so einer Situation: Humor und Ehrlichkeit mit sich und anderen. Wenn ich zum Beispiel geschäftliche Telefonate führe, dann kann es sein, dass es im Hintergrund laut ist. So ist das nun mal. Die Mädels gehören zu mir und sie stehen stets an erster Stelle. Klar schreibt sich ein Buch besser in Ruhe als so nebenbei alle 5 Minuten wenn mal kurz Zeit ist. Aber ich hab gelernt: lieber so mein Buch schreiben als gar nicht